Thema:

An sich selbst schreiben – Vom Nutzen des Tagebuches; Workshop-Seminar mit Ariadne von Schirach

Uhrzeit: 09:00 - 17:00 Uhr

ReferentIn: Ariadne von Schirach

Unkostenbeitrag: Normalpreis: 199€; ermäßigt 145€ (Student*innen); zu zahlen nach Rechnungsstellung

Ort: Saalbau Dornbuch (Eschersheimer Landstraße 248, 60320 Frankfurt am Main)

Anmeldung: anmeldung@entwicklungs-werk.de

Beschreibung:

„Wir erzählen uns Geschichten, um zu leben.“
Joan Didon

Um mit anderen gut zu kommunizieren muss man sich erst einmal selbst verstehen und ausdrücken können.

Dieses Workshop-Seminar widmet sich der intimsten und erfüllendsten aller Selbstausdrucksformen: dem Tagebuch. An sich selbst zu schreiben ist der direkteste Weg, wieder mit sich in Kontakt kommen, die eigenen Wünsche und Stimmungen besser zu begreifen und sich damit in einer auf Äußerlichkeiten fixierten Gesellschaft den Luxus zu leisten, den eigenen Innenraum zu erkunden.

Dafür folgen wir einem ebenso einfachen wie fruchtbaren Schema: Inspiration – Produktion – Reflexion. Anhand konkreter Textbeispiele großer Autoren – die dadurch auf neue Weise zugänglich werden – werden bestimmte Weisen des Schreibens gemeinsam nachvollzogen. Sich protokollieren mit dem Maler Pontormo, sich erfassen mit Susan Sonntag oder Franz Kafka oder sich dem Schreibprozess hingeben mit Julia Camerons „Morning Pages“ – es gibt viele unterschiedliche Arten, auf sich selbst Bezug zu nehmen. Dazu gehört auch die Kunst der subjektiven Liste, für die wir uns von der japanischen Hofdame Sei Shōnagon und ihrem „Kopfkissenbuch“ inspirieren lassen.

Das Geschriebene werden wir nicht vorlesen, sondern gemeinsam reflektieren: Was hat diese Art des Schreibens mit einem gemacht? Ist man sich selbst nähergekommen und wenn ja, welchem Teil? Und welche Methode liegt einem mehr, welche weniger, aus welchen Gründen?

So bleibt der private Raum des Einzelnen gewahrt und zugleich entsteht ein produktiver Raum gemeinsamer Erfahrung, in dem jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer für sich herausfinden kann, welche Form des an sich-selbst-Schreibens für sie oder ihn gerade bereichernd und brauchbar ist.

„I think we are well advised to keep on nodding terms with the people we used to be, whether we find them attractive company or not. (…) It is a good idea, then, to keep in touch, and I suppose that keeping in touch is what notebooks are all about. And we are all on our own when it comes to keeping those lines open to ourselves: your notebook will never help me, nor mine you.
Joan Didion

Ein Reader mit Textauszügen wird gestellt, bitte nur ein Schreibheft mitbringen. Wer möchte, kann die Schreibübungen auch gerne am Laptop mitmachen. Doch es hat sich gezeigt, dass es sinnlicher und sinnvoller ist, mit der Hand zu schreiben.

Ich freue mich auf unsere gemeinsame Zeit, herzliche Grüße
Ariadne von Schirach

Der Workshop ist ab sofort buchbar.

Das Plakat steht hier zum Download bereit.

Ariadne von Schirach, Jahrgang 1978, unterrichtet Philosophie und chinesisches denken an der Berliner Universität der Künste, der HFBK Hamburg und weiteren Hochschulen. Ihr 2007 erschienenes Buch „Der Tanz um die Lust“ war ein Bestseller. Von 2008 bus 2010 schrieb sie auf Welt.de eine Kolumne über das Glück. 2014 publizierte sie ihr Buch „Du sollst nicht funktionieren. Für eine neue Lebenskunst“. Im Sommer 2016 erschien das psychologische Fachbuch „Ich und Du und Müllers Kuh. Kleine Charakterkunde für alle, die sich verstehen wollen“. In ihren Büchern, Artikeln und Vorträgen fragt Ariadne von Schirach nach dem Menschsein in der heutigen Gesellschaft. Dabei ist sie davon überzeugt, dass Philosophie etwas lebendiges ist: zugänglich, brauchbar und aufregend.